10 Okt
Herren 1 -Regionalliga
Krimi bis zum Ende und Sieg für die Löwen
Gegen die bis dahin ungeschlagenen Coburger gewinnen die Anzinger mit 30:29
Was war das für eine starke Leistung! Konsequent wie nie zuvor ließen sich die Löwen in keiner Minute des Spiels abschütteln und bissen in der Schlußviertelstunde zu. Der verdiente Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können. Doch die cleveren Oberfranken kamen nochmals heran, so dass es bis zum Schlusspfiff dramatisch blieb.
Vor dem Spiel zwei Hiobsbotschaften für Trainer Müller. Paul Hoffmann konnte aus Studiengründen nicht aus Innsbruck kommen und Andy Dittiger war im Donnerstagstraining umgeknickt. Die Diagnose vom Freitagabend - Bänderiss mit Knochenabsplitterung. Er wird mindestens 6 Wochen fehlen. Mit dem Ausfall von Manu Fischer, der dritte Stammspieler bei den Löwen, der nicht zur Verfügung stand. Um so mehr nahmen sich die Anzinger vor sich so lange wie möglich gegen die Startruppe aus Coburg zuwehren.
Von Beginn an merkte man den Oberfranken die Cleverness an. Sie warteten nur auf Fehler der Einheimischen und schlugen dann sicher zu. Selbst aus kleinsten Unachtsamkeiten wurden die sich bietenden Chancen kalt genutzt und so führten sie schnell mit 2:4 und 4:6. Aber die Löwen bissen zurück. Sie konnten ausgleichen zum 6:6 und gingen in Führung mit 8:7. Diese Führung konnten siebis zum 11:8 ausbauen. Die Gäste ließen sich nicht beirren und glichen wieder zum 14:14 aus. Vor allem der letztjährige Bundesligaspieler Ronny Göhl (insgesamt 9 Tore) war in dieser Phase nicht zu bremsen. Den Torjäger Hajcko Karapetjan hatten die Löwen zu dieser Zeit gut im Griff. Kurz vor der Pause gingen sie wieder mit 15:14 in Führung.
In der Kabine nahmen sich die Löwen vor den Gegner weiter mit einer offensiven Deckung unter Druck zu setzen und das Tempospiel weiter zu forcieren. Damit wollte man am Ende über die Kraftreserven punkten. Das Spiel wurde immer besser. Vor allem Marinus Limbrunner war auf Seiten der Anzinger nicht zu bremsen. So konnten sich die Löwen über 18:15 und 19:17 bis auf 23:19 absetzen. Diese Viertoreführung verteidigten sie bis zum 26:22. In dieser Phase erhielt Ronny Göhl die rote Karte für ein Foul an Tisi Haberthaler. Jetzt dachten viele es sei gelaufen. Aber zu früh gefreut! Die Coburger stellten auf zwei Manndeckungen um und der bis dahin kaum aufgefallene Karapetjan spielte nun groß auf. Er zeigte seine Klasse als einer der besten Spieler der Liga und nahm das Heft in die Hand. Durch die Manndeckung irritiert und die nachlassenden Kräfte bei den Löwen, kamen die Coburger auf 26:24 heran. Die Halle stand nun Kopf. Die Spannung stieg. Es war jetzt reiner Kampf und Wille bei den Löwen und die Unterstützung der Fans, was sie in diesen letzten Minuten trug. Immer legten sie ein weiteres Tor zur Zweitoreführung vor (28:26, 30:28), aber stets kamen die Gäste angeführt durch Karapetjan auf ein Tor heran. Im letzten Angriff vergaben die Einheimischen und Coburg nahm 20 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 30:29 die Auszeit. Alleine der Kampf auf beiden Seiten und die Spannung dieser letzten Sekunden war schon das Eintrittsgeld wert. Die 350 Zuschauer standen. Keinen hielt es mehr auf seinem Platz. Zwei Sekunden vor Ende der letzte Schuss aufs Tor. Fiedler hält. Aus. Sieg.
"Das war das beste Spiel von uns in dieser Saison und das ohne drei Stammspieler", sagte Trainer Müller nach dem Spiel. "Wir wollten das Spiel zum Ende hin mit unseren Kräften entscheiden. Lange sah es so aus. Aber dann merkte man doch die fehlenden Wechselmöglichkeiten und den Kräfteverschleiß, so daß die erfahrenen Coburger noch mal ins Spiel kamen".
Es spielten: Fabian Fiedler, Lucas Scharder, Marinus Limbrunner (13/5), Christoph Mayer (5), Jonathan Limbrunner (5), Max Haberthaler (3), Willi Bobach (1), Tisi Haberthaler (1), Felix Huber (1), Juppi Ruckdäschel (1), Roman Müller, Markus List, Florian Zirnbauer.
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