31 Dez
mC-Jugend - Regionalliga
mC bei den Lundaspelen 2017
Die lange Fahrt nach Schweden oder warum Beachhandballtraining sich auszahlt
Neun mutige Junglöwen der mC-Jugend machten sich gemeinsam mit der B- und A-Jugend, fünf Trainern und 18 Begleitpersonen auf die 1045 Kilometer lange Reise nach Lund in Schweden, um dort Handball-Abenteuer zu erleben. Schon bevor die gefühlt 78 Stunden dauernde Busfahrt nach Lund losging, konnte man erahnen wie schwer die Spiele der C-Jugend in Lund werden.
In der Gruppe „Boys 14" traten 58 Teams aus sechs Ländern gegeneinander an. Begonnen wurde mit der Gruppenphase. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder der 12 Gruppen aus der Vorrunde erreichen das A-Finale, alle anderen spielen dann im B-Finale.
Todesgruppe nennen es die Fußballer - wir nennen es einfach Elitegruppe.
Unsere Vorrundengegner:
- TMS Ringsted 1 (Finalist A Finale)
Erstligaverein aus Dänemark
- FIF (scheitert später gegen den Turniersieger im A-Finale mit nur mit einem Tor Differenz)
Erstligaverein aus Dänemark
- H 43 Lund (Finalist B Finale)
Erstligaverein aus Schweden
- IK Sävehof 1 (Halbfinalist B Finale)
Erstligaverein aus Schweden, größter Handballverein weltweit, betreibt Handballgymnasium
In den mehr als schwierigen Vorrundenspielen zeigten die Jungs, für was sie nicht nur in Bayern bekannt sind: Auch wenn die Gegner alle (ok, bei Lars nicht) 50 cm größer sind und doppelt so breit, verdienen sich unsere Helden mit ihrem Spielwitz, ihrer Schnelligkeit und vor allem mit ihrem Löwen-Kämpfer-Herz jeden Monat mehr Respekt und Anerkennung. Kaum ein Gegner - egal ob Sieger oder Verlierer -, der sich nach dem Spiel nicht gedanklich tief verbeugt.
Im ersten Spiel gegen Ringsted (Gesamtturnier Zweiter!) konnte man bis zur Pause mit 8:9 gut mithalten und erst in der zweiten Halbzeit musste man die Dänen ziehen lassen. Aber auch mit 13:18 konnte man den „ganz Großen" gleich mal zeigen, dass man uns nicht einfach mal so im Vorbeigehen schlägt.
Gegen H43 das gleiche Bild. Bis zur Pause konnte man gut mithalten: 4:5, dann war die Überlegenheit des Gegners doch zu groß.
Am nächsten Tag ging es dann wieder spät abends gegen FIF, gegen die wir dann deutlich verloren.
Also war das Ziel im letzten Vorrundenspiel gegen Sävehof ein richtig gutes Spiel zu liefern und so lange wie möglich mitzuhalten: Und dies gelang auch bis zur 20. Minute wirklich hervorragend, die Löwen konnten dann das Spiel doch etwas überraschend ausgeglichen gestalten. Doch nun zogen die Schweden über 15:18 bis 19:22 in der 28. Minute davon. Das Spiel schien entschieden - aber nicht, wenn man gegen unsere C-Jungs spielt. Mit einer unglaublichen Mannschaftsleistung konnte man auf 22:22 ausgleichen und einen hochverdienten „gefühlten Sieg" erzielen.
Danach ging es zurück in unsere Übernachtungsschule, wo die Jungs doch etwas platt sehr bald zur Ruhe kamen.
Übrigens muss man allen Junglöwen ein echtes Kompliment aussprechen. Nicht nur, dass alle Spieler (von der C-Jugend über die B- bis zur A-Jugend) wirklich diszipliniert waren, sie sind auch ein echtes gemeinsames Junglöwenteam! Allen Respekt!
Am nächsten Tag ging es früh und am Ende der Welt (Ende von Lund) weiter mit dem 1/32 Finale der B-Runde.
DJK Waldbüttelbrunn sollte der Gegner sein – mit einem 22:12-Sieg endete das Spiel deutlich.
Doch schon im nächsten Spiel wartete im 1/16-Finale
H 71 von den Färöer-Inseln. Die Spieler waren körperlich ein weiteres Mal überlegen, spielerisch mindestens gleichwertig, ..., aber wer jetzt glaubt, das wird ein klares Spiel, irrt sich gewaltig. Tatsächlich zogen aber die Färöer zeitweise mit 3 Toren davon, doch je näher es zum Spielende ging, desto näher kamen auch unsere Jungs. Tatsächlich konnten sie nach unglaublichem Kampf in der 28. Minute ausgleichen und kurz danach in Führung gehen - dachten wir zumindest. Laut Anzeigetafel kassierten wir Sekunden vor Schluss dann das 16:17 und die Färöer waren überglücklich, das Spiel für sich entschieden zu haben, während unsere Jungs teilweise mit Tränen da standen. Doch die Schiedsrichter hatten die Tore wie wir gezählt und korrigierten den Spielstand auf 17:17! Das bedeutete Penalty-Schießen ähnlich dem Beachhandball.
Die Erfahrungen vom Beachen waren jetzt extrem hilfreich - das Penalty-Schießen konnten wir eindeutig (ohne Gegentor!) durch einen überragenden Julian „Heuschrecke" für uns entscheiden.
Damit hatte man nicht nur die Pflicht, sondern auch schon die Kür übererfüllt.
Der Verbleib in der Finalrunde war gar nicht eingeplant, der Busfahrer hatte gewartet, um uns gleich nach dem Spiel wieder zurück zu fahren.
Der nächste Gegner wartete auf uns:
TV Oyten, körperlich vergleichbar mit unserer B-Jugend. Es kam, wie es kommen musste: Wir lagen zur Halbzeit mit 3 Toren zurück, ohne Kraft und Willen - alles schon gegeben, sämtliche Speicher waren leer.
Als der Trainer dann in der Halbzeitpause davon gesprochen hat, dass es die letzten 15 Minuten sind, die sie jetzt noch im Turnier spielen dürfen, hat es scheinbar Klick gemacht und die Jungs haben irgendwie noch a bissl Kraft gefunden und sich mit unbändigem Willen ran gekämpft und das Unentschieden bis zum 19:19 gehalten. Es sollte also erneut Penalty-Schießen geben und es sollte ein historisches werden:
Nach 5 Würfen stand es weiterhin unentschieden - jeder einzelne Wurf entscheidet jetzt! Die Reihenfolge der Werfer stand bei uns fest: Basti, Basti, Basti, Lars, Basti, Basti, Basti
Erst nach weiteren 7 Penaltys, insgesamt 25 Minuten Penalty-Werfen und dem final gehaltenen Penalty konnten die Junglöwen einen sensationellen 33:32-Sieg feiern und das inzwischen vor ein Kulisse von deutlich über 100 stehenden Zuschauern. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Jungs des Eichenauer SV, die im Publikum mit den Anzingern mitfieberten!
Im nächsten Spiel gegen
Hillerød HK aus Dänemark, den späteren Finalisten, hatte man aber endgültig keine Kraft, keine mentale Stärke und keine Chance mehr dagegen zu halten.
Das Spiel endete deutlich mit 12:25 und wir schieden damit im 1/4-Finale als eines der acht besten Teams im B-Finale aus.
Unsere Jungs haben weit über den Erwartungen abgeschnitten und können wirklich total stolz sein ... und sind es auch! Darüber hinaus haben sie wieder alle richtig viel gelernt und sich nochmal weiter entwickelt. Was will man mehr!
#Creatingmemoriesforlife #Lundaspelen2017
Für Statistikfans:
Gruppe Boys14: 58 Teams aus 6 Ländern, 654 Spieler, 168 Spiele, 5237 Tore, 31,17 Tore je Spiel, 24 Teams im Playoff A, 34 Teams im Playoff B.
Die mC des SVA: 8 Spiele, davon 4 Finalspiele, 3 Siege, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen, 144 geworfene Tore (18 je Spiel)
Spieler: Julian Krohmer (Tor), Felix Erber, Thomas Lechner, Severin Rapolder, Nico Töpper, Lars Alefeld, Noah Pignot, Sebastian Felber und Felix Vogt
Trainerteam: Andreas Fehrenbach, Susanne Pignot, Tobias Kain, Felix Wörner
Bericht: Andreas Fehrenbach und Saskia Alefeld
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