13 Apr
Löwen ohne Chance
Anzing verliert gegen HASPO Bayreuth mit 22:37
06 Jun
Herren 1 -Regionalliga
Im ersten Aufstiegsspiel holen die Löwen einen Punkt in Oberfranken
Was war das für ein Gefühl. Nach Monaten wieder spielen zu dürfen. Sich warmmachen in der HUK Arena in Coburg mit dem ganzen drum herum - auch wenn noch Zuschauer in der riesigen Arena (für bis zu 3.500 Zuschauer) fehlten. Einige Trommler sorgten für Stimmung. Die Werbebanden blinkten. Die Musik war aufgedreht und der Hallensprecher sorgte für Informationen. Die Kameras für die Liveübertragung standen. "Ein Gefühl wie Weihnachten" wie es ein Spieler der Löwen formulierte.
Doch vor der Begegnung das große Prozedere der Pandemie geschuldet. Hygienekonzept genau lesen und die nötigen Tests vor der Halle mit medizinisch geschulten Personal durchführen. Erst nach jedem negativen Test durften die Mannschaften getrennt von einander in die Halle und dort das erste Mal zusammenkommen. Gut und professionell von den Organisatoren der Coburger gelöst. Aber das kennen sie als wöchentliches Zeremoniell aus der 1. Bundesliga. Dort spielt die ERSTE der HSC Coburg 2000.
Aus diesem Kader der Bundesligamannschaft spielten nicht weniger als sieben Spieler, die mit diesem Kader trainieren und auch schon Einsätze in der 1. Bundesliga in dieser Saison hatten. Unter 23 Jahren ist man nicht festgespielt beim DHB. Deshalb waren diese Spieler frei. Die Bedeutung eines Aufstieges und damit Sieges gegen die Anzinger Löwen war daran schon zu erkennen. Sie wollten unbedingt. Sie hatten die letzten Monate durchtrainiert und waren im wöchentlichen Trainingsbetrieb. Die Löwen konnten ja erst seit 5 Wochen zusammen trainieren. Aufgrund von Sondergenehmigungen des DHB, BHV und der Politik hatten sie einen Profistatus für diese Spiele. Mehrmalige Tests in der Woche für alle Beteiligten waren jeweils die Voraussetzung.
Das erste Spiel seit 8 Monaten für die Löwen. Die Liveübertragung begann und alleine auf YouTube waren fast 1.200 Einschaltungen registriert. Zusätzlich wurde auf Facebook ausgestrahlt. In Anzing waren viele hunderte Zuschauer an den Schirmen. Beide Teams begannen abtastend. Nach 12 Minuten stand es 7:6 für den Gastgeber. Bereits hier merkte man an etlichen Aktionen, wie stark die Coburger aufgestellt sind. Anzing war verunsichert und vielleicht auch zu respektvoll. Die Zusammenarbeit zwischen Abwehr und Torhüter funktionierte nicht. Das nutzten die HSC-ler dann und zogen auf 15:9 davon. Auszeit für die Anzinger, nachdem personelle Umstellungen vorher nicht gefruchtet hatten. Die Deckung sollte nun defensiver und kompakter agieren. Die Coburger Angreifer bei ihren Aktionen in Torwurfnähe mehr unter Druck setzen und die Aktionen innerhalb der 9-Meterlinie besser stören oder unterbinden. Das gelang. bis zur Pause kamen die Gäste aus Oberbayern auf 17:13 heran und waren wieder im Spiel.
In der Kabine der Löwen, auf Grund der letzten Minuten der ersten Halbzeit, Aufbruchstimmung "Wir sind dran", " Das ist noch lange nicht vorbei" - die Devisen. Und tatsächlich. Die Anzinger kamen total verändert und voller Selbstbewusstsein wieder auf die Platte und näherten sich Coburg über 17:15 und 18:16 auf 20:18 (42.-igste Minute) an. Bei 20:19 nur noch ein Tor. 22:21 (50-igste Minute). Der erste Ausgleich in der 51.-igsten Minute 22:22. Dann die erste Führung.22:23. Was die Löwen hier leisteten war fantastisch. Die Kondition stimmte. Die Abwehr setzte die Coburger Angreifer immer unter Druck, so dass "Rübi" Schleßiger im Tor der Löwen mehr Chancen hatte die Bälle zu halten. Das tat er auch in großartiger Manier. Aber auch viele Würfe der Oberfranken neben das Tor, weil sie immer den Körper der Anzinger Abwehrspieler spürten. Die Schlussphase begann. Die Spannung überschäumend. Die Zuschauer an den Anzinger Bildschirmen standen Kopf, wie sie später berichteten. Stimmung wie in der Löwenhöhle in den Wohnzimmern der Anzinger Fans. Inzwischen hatte Florim Hoxha die rote Karte bekommen (Foulspiel in der Abwehr - 51.-igste Minute). Die Löwen gingen mit 23:25 in Führung. Noch drei Minuten. Im Gegenzug bekommt Coburg nach einem Fehlwurf den Ball wieder (Glück für die Gastgeber und Pech für die Löwen in dieser Szene). Die Bundesligareserve stellt auf 24:25. Im Angriff bringen die Coburger die Löwen ins Zeitspiel. Sie müssen unter diesem Druck abschließen. Der Torwart hält. Coburg im Angriff holt einen Siebenmeter und gleicht zum 25:25 aus. Noch 43 Sekunden. Anzing lässt noch einige Sekunden verrinnen und nimmt die Auszeit. Vorgabe: Positionswechsel aus dem Spiel, so dass Jonathan Limbrunner, der die letzten Würfe gut getroffen hatte, über die Mitte aus 9 Meter abschließt. Aber erst 2 Sekunden vor Ende, damit Coburg nicht mehr in Ballbesitz kommt. Genauso spielten es die Anzinger. Limbrunner bekam aber zu viel Körperkontakt aus der Coburger Defensive. Der Ball zentral auf den Torhüter. Spielende. Jubel bei den Anzingern und unbeschreibliche Stimmung in der Kabine, nachdem man erst da kapierte was geschehen war und welche starke Leistung man hier in Coburg gegen Bundesligaspieler abgeliefert hatte.
Nur 8 Gegentore in der zweiten Halbzeit zeigen die starke Deckungsleistung der Anzinger gegen einen professionellen Angriff der jungen Coburger Kaderspieler. Ein Lob auch an die Schiedsrichterinnen Sabrina Kleinhenz und Lisa Wenzke, die diese Partie souverän leiteten.
Danke an die Fans, die den Anzinger Löwen, bei ihrer Ankunft in Anzing, in der Nacht einen phänomenalen Empfang bereiteten - alles natürlich Corona konform. Jetzt freuen sich alle auf das kommende Wochenende in der Löwenhöhle. Zwei Aufstiegsspiele: am Samstag um 18:00 Uhr gegen DJK Waldbüttelbrunn (bei Würzburg) und am Sonntag um 16:00 Uhr das Rückspiel gegen die Coburger. Ob Zuschauer erlaubt sind nach den neuesten Richtlinien der bayr. Politik wird unter der Woche geklärt. Auf jeden Fall gibt es wieder Direktübertragungen aus der Halle.
In Coburg spielten: Schleßiger, Bauer, M. Limbrunner (6), J. Limbrunner (5), Batzer (4/1), Krasniqi (4/1), Hoxha (2), Hawranek (2), Mayer (1), Kiefel (1), Bobach, Felber, Kain, Rappold,
06 Apr
Torhüter und Spieler fehlen wegen Verletzung, Krankheit oder anderweitig