28 Mär
Herren 1 -Regionalliga
Toller Kampf und ein gerechtes Unentschieden vor Rekordkulisse
Die Löwen holen gegen einen spielerisch überlegenen Gegner ein 25:25 - -
Der unbändige Kampfgeist wurde mit einem Punkt belohnt.
Was am Samstag in Markt Schwaben los war, konnte einem die Gänsehaut auf den Körper treiben. Rekordkulisse von 500 Zuschauern, davon 80 aus Sulzbach. Zwei gegnerische Lager, die kräftig Stimmung machten. Die Halle bebte. Man merkte von Anfang an, dass es um viel ging. Trotz oft klarer Führung der Gäste und leichter Fehler der Löwen ereignete sich ein Krimi, vor allem in den letzten 15 Minuten. Der unbändige Kampfgeist der Anzinger brachte sie immer wieder heran und ab dem 19:19 in der 45.-igsten Minute war die Hölle los in der Löwenhöhle. 5 Sekunden vor Ende konnten die Gäste noch ausgleichen. Ein gerechtes Unentschieden.
Beide Teams waren auf den Gegner gut eingestellt. So dauerte es fast 10 Minuten bis das erste Tor fiel (für die Sulzbacher). Sie zogen dann auch gleich auf 1:3 davon. Irgendwie bekam die Löwendevensive keinen richtigen Zugriff, vor allem auf die beiden Rückraumschützen Kreißig und Smolik. So konnten sich die Oberpfälzer immer einen zwei- bis drei-Torevorsprung erarbeiten und diesen halten. Der Angriff der Löwen war zu statisch, zu verkrampft und Sulzbach kam oft über Konter zu leichten Toren. Plötzlich stand es sogar 7:11. Trainer Müller nahm die Auszeit und stellte die Deckung um. Der tschechische Klassespieler Jiri Smolik wurde in Manndeckung genommen. Jetzt drehte Kreißig auf. Aber nach dem 8:12 kämpften sich die Löwen wieder ins Spiel. Mit doppelter Manndeckung kam man auf 12:12 bis zur Pause heran. Die Stimmung kochte schon zur Halbzeit fast über.
Für die zweite Halbzeit nahm man sich eine konzentriertere Deckung und ein wenig mehr Geduld im Angriff vor. Mit doppelter Manndeckung gegen Kreißig und Smolik ging es weiter. Doch jetzt kam der dritte Ausnahmespieler der Gäste immer mehr auf Touren. Der wieselflinke Marco Forster auf Rechtsaußen narrte seine Gegenspieler ein ums andere Mal (wenn auch mit so mancher Schauspieleinlage) und es stand wieder 16:19 für den HC aus Sulzbach. Immer wieder profitierten die spielstärkeren Gäste von leichten Fehlern der Löwen. Sie waren einfach cleverer und klarer in ihren Aktionen und wussten die Fehler der Anzinger leicht auszunutzen. Die Löwen hingegen mussten sich jedes Tor hart erkämpfen. Es fehlte die spielerische Leichtigkeit. Aber die Löwen wären nicht die Löwen. Ein unbändiger Kampfgeist ging durch das Team und unter dem ohrenbetäubenden Anfeuerungen der Fans ging die Aufholjagd los. 19:19 - 20:20 - 21:21 - 22:22. Ein Krimi, wie er spannender nicht hätte erfunden werden können. Dabei die SV-ler aus Anzing oft zu ungeschickt und verkrampft. Zu wenig Geduld und Klarheit in den Aktionen. Zu viele einfache Zweiminutenstrafen. Immer wieder in Unterzahl. Drei verworfene Siebenmeter. Aber nichts konnte die Moral knicken. Und beim 23:22 die erste Führung des SV. Wieder Rückstand in Unterzahl 23:24. Dann der Ausgleich und die erneute Führung eine Minute vor Ende für die Anzinger 25:24. Niemand hielt es mehr auf den Sitzen. Noch 20 Sekunden. Wieder zwei Minuten gegen Tisi Haberthaler. Eine zu harte Bestrafung in dieser Szene und 20 Sekunden vor Ende, wie überhaupt die sonst gut leitenden Unparteiischen in der zweiten Hälfte zu schnell Zeitstrafen für Anzing aussprachen (insgesamt 10 für Anzing - 5 für Sulzbach). Hier stimmte die Relation nicht in einem auf beiden Seiten kämpferisch geführten Spiel. 10 Sekunden vor Ende - Wurf der Sulzbacher. Fiedler hält, aber der Ball geht nicht ins Toraus, sondern ins Seitenaus. Ballbesitz für Sulzbach. Der Ball kommt zu Smolik und der haut einfach drauf. Der Ball rutsch Fiedler durch die Füße - 25:25. Eine weitere Auszeit der Anzinger 4 Sekunden vor Ende brachte nichts mehr. Kein Zuschauer brauchte sein Kommen zu bereuen. Tolle Kulisse - Riesenstimmung und Spannung pur.
Trainer Müller nach dem Spiel: "Wir haben zu leichte Fehler gemacht, drei Siebenmeter verworfen und zu viele unnötige Zeitstrafen kassiert (ob berechtig oder unberechtigt). Hier waren die Sulzbacher mit ihrer Erfahrung uns überlegen und cleverer. Aber wir haben wieder super gekämpft - manchmal vielleicht ein wenig zu viel - hier ging uns die spielerische Leichtigkeit der letzten Spiele ein wenig ab. Aber dieser jungen, unerfahrenen Truppe muss man das bei so einem Nervendruck verzeihen. Ein alles in Allem gerechtes Unentschieden".
Es spielten: Fabian Fiedler, Lucas Scharder, Philipp Ball (9/2), Jonathan Limbrunner (5/1), Paul Hoffmann (4), Mathias Haberthaler (3), Marinus Limbrunner (3), Max Haberthaler (1), Max Bamberger, Florian Zirnbauer, Felix Huber, Markus Reither,Manuel Fischer, Markus List.
Das schreiben die Sulzbach-Rosenberger über das Spiel:
"Heimspiel in Anzing" endet mit verdienten Remis
25:25 in einem phantastischen Handballspiel
So
schön kann Handball sein. 500 Zuschauer in Anzing, darunter 80 Edelfans
aus der Herzogstadt feuern ihre Teams enthusiastisch aber völlig
entspannt an und erleben als Belohnung ein hochklassiges und spannendes
Bayernligaspiel. Die tolle Stimmung auf den Rängen sprang sofort auf
die Mannschaften über und so zeigten die Spieler eine Partie, die zwar
kämpferisch, aber immer fair ausgetragen wurde und am Ende zwei Sieger
hatte. Etwas anders als das 25:25-Unentschieden zwischen dem SV Anzing
und dem HC Sulzbach wäre auch völlig ungerecht gewesen, denn keine
Truppe hätte an diesem Tag eine Niederlage verdient.
Richtig gute Handballkost mit technischen, aber auch taktischen Finessen hatte das Spiel zu bieten.
Knapp zehn Minuten benötigten die Akteure erst einmal, ehe den Gästen
das erste Tor gelang. Die Sulzbacher waren dann auch das
spielbestimmende Team und erspielten sich im wahrsten Sinne des Wortes
eine zwischenzeitliche Vier-Tore-Führung (6:10). Gestützt auf einen
wieder bärenstarken Daniel Heimpel im Tor und einer hochmotivierten
Abwehr, klappte im Angriff nahezu jeder Spielzug und wurde von den
beiden Torjägern Jiri Smolik und Toni Kreyßig traumwandlerisch sicher
abgeschlossen. Schnell sah der Coach der Gastgeber ein, dass man die
spielfreudigen Oberpfälzer mit einer herkömmlichen Abwehr heute nicht
stoppen kann und versuchte sein Heil mit einer Manndeckung gegen Jiri
Smolik um den Rhythmus der Gäste zu stören. Diese Maßnahme verfehlte
nicht ihr Ziel und da die Herzogstädter nun auch im Abschluss ein paar
Schwächen zeigten kämpften sich die Anzinger bis zur Halbzeit
tatsächlich wieder auf ein 12:12 heran.
Doch die Gäste hatten sich nach der Pause so langsam darauf eingestellt
und suchten immer wieder den brandgefährlichen Toni Kreyßig, der sein
Team wieder mit drei Treffern in Front brachte (16:19). Auch damit hatte
der Gästecoach nun genug und so durfte sich auch der Linkshänder ab
dato einer Sonderbewachung erfreuen. Erst einmal mit Erfolg, denn die
?Löwen? glichen aus (19:19), doch die Sulzbacher hatten noch ein As im
Ärmel. Die großen Räume in der offenen Abwehr der Anzinger nutzte nun
der pfeilschnelle Rechtsaußen Marco Forster zu den Toren, die den Gästen
bis kurz vor Ende der Partie eine knappe Führung bescherte. Dann wurde
es aber auch noch dramatisch. In der letzten Minute erzielten die
tapferen Gastgeber tatsächlich die erste eigene Führung das Spiels
(25:24). Nur noch 25 Sekunden waren da zu spielen und der nächste
Versuch der Gäste wurde vom Torhüter vereitelt. Einwurf für Sulzbach,
ein Hüftwurf von Jiri Smolik und der viel umjubelte Ausgleich war doch
noch geschafft. Die verbleibenden vier Sekunden reichten den Gastgebern
dann nicht mehr aus um in Tornähe zu kommen und das 25:25-Remis war
eingetütet.
Wie gesagt, die Punkteteilung passte sowieso perfekt zur Leistung der
beiden Mannschaften, die in dieser Form wohl auch keine Angst vor dem
Abstieg haben brauchen. Trainer Pavel Krizek zeigte sich dann auch
begeistert von der Vorstellung seiner Jungs, die zwar mit Kreyßig,
Smolik und Forster die Highlights setzten, aber auch als kämpfende
Einheit den Punkt aus der ?Höhle des Löwen? entführten.
HC Sulzbach:
Lotter, Heimpel (Tor);
Toni Kreyßig 7, Smolik 7(1), Forster Marco 6, Krizek 2, Laugner 1,
Forster Kristian 1, Benjamin Funke 1, Klee, Brockstedt, Florian Funke,
Luber
Bericht: cwh
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