03 Apr
Herren 1 -Regionalliga
Die Löwen landen einen Coup gegen Bayreuth
Dramatik, Spannung und Kampf bis zur letzten Minute. Die Zuschauer waren begeistert.
Fast 300 Zuschauer fanden trotz schönem Wetter und ohne Vorspiel in die Löwenhalle. Da auch einige Jugendmannschaften an diesem Tag auswärts spielten, war die Halle nicht so gut besucht wie sonst. Alle, die den Weg in die Halle gefunden haben, bereuten es mit Sicherheit nicht. Sie sahen ein ein temporeiches und kampfbetontes Bayernligaspiel, das auf hohem Niveau Spannung und Dramatik bis zur letzten Minute, wenn nicht Sekunde, bot. Dazu noch einen 25:24 Sieg der Anzinger Löwen. Dabei zeigten sich die Löwen in Einstellung und Körpersprache ganz anders als noch vor einer Woche in Sulzbach.
Die Löwen legten gleich von Anfang an los. Bayreuth war sichtlich überrascht angesichts der Gegenwehr der Anzinger Löwen. Schnell führten die Anzinger mit 4:1 und 5:2. Auch wenn die Oberfranken diesen Abstand bis zum 9:6 halten konnten, sah man, dass die Oberbayern voll bei der Sache waren. Die Abwehr stand und Lucas Scharder im Tor kam sofort ins Spiel. Auch im Angriff lief es immer besser und die Löwen konnten sich mit 13:6 absetzen. Matthias Bracher, der Trainer der Gäste nahm nicht nur die Auszeit, er bemängelte auch die Einstellung und Deckungsarbeit seiner Spieler in dieser Phase. Aber der Tabellenvierte wäre nicht dort, wenn er sich nicht fangen und zu seiner Stärke zurück finden könnte. Er spielte einfach weiter und erhöhte die Schlagzahl. Sofort wurde deren Deckung stabiler und die ersten Ballverluste der Anzinger wurden in schnelle Tore verwandelt. Zur Halbzeit konnten sie auf 14:10 verkürzen.
In der Kabine nahmen sich die Löwen vor diese Konzentration und Leidenschaft so lange wie möglich durchzuhalten. Auf jeden Fall sollte der Einsatz und die Moral bis zur letzten Minute aufrecht erhalten werden. Nach der Pause machten die Löwen dort weiter, wo sie aufgehört hatten und hielten den Vorsprung über 16:12 bis zum 18:14. Dann aber die erste Schwächephase. Nicht in der Abwehr, die stand. Im Angriff wurden die falschen Lösungen gefunden und Ballverluste produziert. Man sah, dass die Kräfte nachliesen. Dies nutzte Bayreuth sofort mit Kontern aus und kam bis auf 18:17 heran. Löwentrainer Müller nahm die Auszeit (42.-igste Spielminute), um seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen und zur Ruhe zu mahnen. Das gelang zuerst nicht. Bayreuth glich zum 19:19 aus und ging sogar mit 19:20 in Führung. Mehr ließen die Anzinger aber an diesem Tag nicht zu. Noch zehn Minuten waren zu spielen. Jetzt stand das Spiel auf hohem Niveau und beide Mannschaften brachten immer mehr Kampfbereitschaft und Leidenschaft in die Partie. Für die Zuschauer entwickelte sich in den letzten 10 Minuten ein Krimi, der jeden mitriss. Die Anzinger rissen das Ruder rum und führten wieder mit 22:21. Sogar die 24:22 Führung folgte. In dieser Phase waren zwei Dinge spielentscheidend. Die Löwen hatten drei gute Chancen, vergaben aber die Vorentscheidung. Aber auch die Bayreuther wurden mit 3 klaren Chancen von Lucas Scharder entzaubert. Trotzdem konnten sie zum 24:24 ausgleichen. Die Anspannung in der Halle war kaum zu überbieten. Die Akteure beider Teams waren mit den Kräften am Limit, doch keiner ließ nach und die Löwen waren auf gleichem Niveau wie die routinierte Truppe aus Oberfranken. Den Löwen gelang 30 Sekunden vor Ende die 25:24 Führung. Bayreuth nahm die Auszeit und brachte den siebten Feldspieler für den Torwart. Die Löwen stemmten sich dagegen. Trotzdem gelang den Gästen 3 Sekunden vor Ende den Linksaußen freizuspielen. Der Ball ging aus engem Winkel jedoch daneben. Die Sensation war perfekt. Die Halle stand Kopf und die Löwen feierten mit ihren unvergleichlichen Fans diesen Coup.
"Das waren die zwei Gesichter meines Teams", so Trainer Müller nach dem Spiel. "Sulzbach war vergessen und eine erste Halbzeit vom Besten,- was wir spielen können. Diese Leistung können wir aber noch nicht über die gesamte Spielzeit bringen. Da fehlt uns die Konstanz und im Moment auch der ausgeglichene Kader. Aber die Leidenschaft und den Einsatzwillen hat mein Team heute voll gezeigt und das über die gesamte Spielzeit bis zur letzten Minute. Wie wir uns das vorgenommen haben. Ich bin stolz auf meine Mannschaft."
Es spielten: Fabian Fiedler, Lucas Scharder, Julian Ruckdäschel (5), Christoph Mayer (4), Max Haberthaler (3), Matthias Haberthaler (3), Jonathan Limbrunner (3/1), Andreas Dittiger (2), Roman Müller (2), Marinus Limbrunner (2/1), Felix Huber (1), Florian Zirnbauer, Willi Bobach
Zur aktuellen Lage in der Liga:
Die Meisterschaft und auch der Aufstieg in die 3. Liga müssten für Coburg II gelaufen sein.
Drei Vereine steigen ab, nachdem Kitzingen/Rödelsee aus der 3. Liga nach Bayern absteigt. Diese drei Teams stehen jetzt auch fest - FFB II, Allach und Sulzbach-Rosenberg.
Steigt ein weiterer Verein nach Bayern aus der 3. Liga ab wäre auch der viertletzte Platz in der Bayernliga vom Abstieg betroffen. Auerbach hat in der 3. Liga gewonnen. Kann aber noch absteigen.
Um den viertletzten Platz in der Bayernliga geht das Rennen zwischen 6 Mannschaften. Erlangen-Bruck und Landshut haben durch ihre Siege die beste Ausgangsposition und können nächstes Wochenende durch Heimsiege alles klar machen. Verbleiben vier Vereine aus Würzburg/Rimpar, Anzing, Haunstetten und Unterhaching.
Für die Löwen gilt es also die Einstellung hoch zu halten und weitere Punkte bei noch vier ausstehenden Spielen (zwei Heimspiele gegen die beiden Würzburger Vereine aus Rimpar und Waldbüttelbrunn) einzufahren.
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