10 Apr
Herren 1 -Regionalliga
Knappe 29:28 Niederlage in Landshut
Diesmal zeigten die Löwen ihre zwei Gesichter gleich in einem Spiel
Waren es in den vergangenen Spielen jeweils zwei Gesichter, die die Anzinger Löwen zeigten, so war es diesmal gleich in einem Spiel. In Sulzbach noch das schnurrende Kätzchen. Gegen Bayreuth der bissige Löwe. Diesmal in Landshut 30 Minuten der Schmusekater und dann packenden die Löwen die Krallen aus.
Wieder einmal hatten die Löwenfans die Oberhand in einer Halle. Fast 100 Fans waren mitgekommen nach Niederbayern. Was die Mannschaft aus Anzing ihnen bot war teilweise zum haareausreißen und dann wieder Spannung und Einsatz pur. Die Löwen mussten auf Manuel Fischer und Dominik Pecek (beide verletzt) und Willi Bobach aus familiären Gründen verzichten. So blieb Trainer Müller nur ein eingeschränkter Kader auf der Wechselbank zur Verfügung. Das merkte man vor allem in der ersten Hälfte und auf der rechten Seite. Nach einem guten Start zum 0:2 für die Gäste kamen die Einheimischen auf. Bis zum 5:5 war alles ausgeglichen. Dann aber kamen die Landshuter ins Spiel und zogen auf 10:5 davon. In dieser Phase war es wieder da, das krallenlose Löwentier. Die Anzinger fanden keine Einstellung obwohl sie kämpften. Technische Fehler und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr folgten. Auch die Torhüter brachten keine Hand an den Ball. So zogen die Landshuter munter davon. Bis zur Halbzeit sogar auf 18:10.
In der Kabine nahm man sich vor, sich nicht so zu präsentieren und wenighstens Ergebniskosmetik zu betreiben. Das gelang nicht gleich. Auch die nächsten fünf Minuten das gleiche Bild. Landshut führte sogar mit 22:11. Plötzlich, als hätte man die Katze zu arg geärgert, zeigten die Löwen ihre Krallen. Einige schnelle Tore und einige gehaltene Bälle und die Gäste waren da. Beim 23:20 zeigten die Landshuter Nerven. In dieser Phase war es vor allem der Routinier Axthaler, der die Landshuter im Spiel hielt. Auch die Löwen hatten eine kurze Schwächephase und vergaben vier gute Chancen. Trotzdem nichts war entschieden. Bis zum 28:25 wogte das Spiel hin und her (27.igste Minute). Dann plötzlich 28:27. Wieder war es Axthaler, der zum 29:27 einwarf. Im direkten Gegenangriff die Löwen sofort 29:28. Noch 40 Sekunden. Die Landshuter im Angriff und wollten das ausspielen. Ein technischer Fehler und Anzing bekam in Überzahl 6 gegen 4 noch mal den Ball. Noch 10 Sekunden. Gegenstoß. Landshut konnte unterbrechen. Der direkte Freiwurf brachte nichts mehr ein. Wieder ein Herzschlagfinale. Diesmal mit einem Tor gegen Anzing. Aber eine fulminante zweite Hälfte der Löwen, die niemals aufsteckten und bis zum Ende kämpften. Wie richtige Löwen.
"Heute hat man die zwei Gesichter meiner Löwen gleich in einem Spiel gesehen." so Trainer Müller nach dem Spiel. "Auch wenn mir die eine Seite nicht gefallen hat, so muss ich doch die Mannschaft loben, wie sie sich zurückgekämpft hat. Eine tolle Moral, so einen Rückstand noch mal aufzuholen und sich wieder ins Spiel zu bringen. Auch wenn es am Ende nicht wenigstens zu einem Punkt gereicht hat. Die Löwen mit ihren Fans geben aber nie auf, das war gut so."
Es spielten:
Fabian Fiedler, Lucas Scharder: Marinus Limbrunner (8/1), Felix Huber (4), Christoph Mayer (4), Matthias Haberthaler (3), Julian Ruckdäschel (3), Jonathal Limbrunner (3/1),
Max Haberthaler (1), Andi Dittiger (1), Roman Müller (1)
Zur aktuellen Lage:
Es gibt 3 Absteiger aus der Bayernliga, da Kitzingen/Rödelsee aus der 3. Liga absteigt.
Die drei Absteiger (FFB II, Allach und Sulzbach) stehen "eigentlich" fest. Auerbach gewinnt sein nächstes Heimspiel und bleibt sicher in der 3. Liga.
Ja "eigentlich". Aus Auerbach ist zu hören, dass Auerbach auf jeden Fall nicht mehr 3. Liga meldet und keine Lizenz mehr beantragt. Viele Spieler gehen weg - keine Mannschaft mehr. Sie ziehen zurück. Ob in die Bayernliga wird noch entschieden, da es wahrscheinlich auch für die Bayernliga keine taugliche Mannschaft gibt. Wenn sie in die Bayernliga gehen, dann steigt der Viertletzte ab.
Kitzingen/Rödelsee ist feststehender Absteiger aus der 3. Liga. Sie überlegen allerdings auch ob sie in die Bayernliga gehen, da auch sie wahrscheinlich keine bayernligataugliche Mannschaft mehr haben.
Es ist bis zu diesen Entscheidungen alles offen, ob zwei, drei oder vier aus der Bayernliga absteigen. Auch Sulzbach überlegt ob es bei einem eventuellen Klassenverbleib (durch die Rückzüge) in der Bayernliga bleibt. Entscheidende Gründe sind überall das Geld. Die Teams spielten nur hinten mit. Die Sponsoren und die Zuschauer blieben aus. Eine oder zwei Klassen tiefer versprechen sie sich wieder mehr Zuschauer und Interesse von Sponsoren, wenn sie in der Tabelle vorne dabei sind.
Wenn solche erfahrenen und etablierten Vereine solche Schritte tun, zeigt es, was Anzing als "kleiner Dorfverein" hier leistet. Es ist nicht zu unterschätzen und nicht hoch genug einzuordnen. Noch fehlen den Löwen aber zwei Punkte um aus allen Diskussionen und Entscheidungen Dritter herausgehalten zu werden.
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