26 Nov
Herren 1 -Regionalliga
Löwen holen Punkt im Derby in Haching
Spannung, Kampf und Dramatik beim gerechten Remis
In einem sehr guten Bayernliga-Spiel mit Derby-Charakter und toller Stimmung vor 600 Zuschauern trennen sich die Anzinger Löwen und der TSV Unterhaching mit 23:23. Von Anfang an war zu sehen, dass beide Teams hoch motiviert sind, sich aber gut kennen. So war das Spiel auch von taktischen Varianten geprägt, mit provozierten Fehlern auf beiden Seiten aber mit hoher Moral und Kampfeskraft. Beide Teams hatten während des Spiels oft die Führung und hätten diese vorentscheidend ausbauen können. Keiner der Kontrahenten schaffte in dieser Zeit seine Chancen zu nutzen, so daß das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis ist. Auch wenn die Hachinger den entscheidenden Treffer erst Sekunden vor dem Ende erzielten, so waren doch die Anzinger die, die den Auswärtspunkt richtig feiern konnten. Hatten sie doch wieder in Haching nicht verloren und ihren 200 mitgereisten Fans ein packendes Spiel voller Dramatik und Spannung geliefert.
In den ersten Minuten des Spiels wollten die Anzinger zu viel und machten dabei Fehler, die die gut eingestellten Hachinger zu Kontern und einer 3:0 Führung nutzten. Die Löwen kamen schwer ins Spiel und lagen dann sogar 9:5 hinten. Danach erst minimierten die Anzinger ihre Fehlerquote und legten einen 7:2-Lauf hin (11:12). In dieser Phase wäre noch mehr drin gewesen aber die Chancen wurden vergeben. So kam der heimische TSV zurück und ging seinerseits mit einer 13:12-Führung in die Pause.
In der zweiten Hälfte ging es dann immer knapp weiter. Beide Teams zeigten dem Publikum ein spannendes Spiel auf hohem kämpferischen und taktischen Niveau. Einzig im spielerischen Bereich waren auf beiden Seiten zu viele technische Fehler und vergebene Chancen zu verzeichnen. Das war aber der hohen Verschleiß-Schlacht geschuldet. Alle Akteuere gaben alles und die Kräfte schwanden zusehends, trotzdem war zu sehen, dass sich jedes Team an die wechselnden taktischen Vorgaben halten wollte, was zusätzlich hohe Konzentration und mentale Stärke forderte. So wechselte die Führung mehrmals in der zweiten Hälfte (15:12, 15:16, 18:17, 18:20). Beim 18:20 gingen die Gäste aus dem Münchner Osten erstmals mit zwei Toren in Führung. (45.-igste Minute). In dieser Zeit hätten die Anzinger den Sack zumachen können aber wieder konnte man sich nicht absetzen. Vor allem die rechte Deckungsseite hatte ihre Probleme mit den Hachinger Angreifern Heinle und Dauhrer. Nach der 20:21 Führung konnten die Löwen 10 Minuten kein Tor erzielen und das sogar in mehrfacher Überzahl. So lagen sie plötzlich fünf Minuten vor dem Ende mit 22:21 hinten. Aber auch hier war wieder die hohe Moral und der Wille bei den Löwen zu spüren. Eine Minute vor dem Ende führten sie wieder mit 22:23. Haching hatte den Ball und nahm eine Auszeit. Sie spielten mit 7 Feldspielern die letzte Minute und erzielten 5 Sekunden vor dem Ende durch einen technisch guten Dreher von weit außen den in dieser Phase glücklichen aber insgesamt gerechten Ausgleich. Beide Teams hatten Grund zur Freude. Die Einheimischen dank des späten Ausgleichs und die Gäste aus Anzing dank des guten Spiels und des eroberten Punkts auswärts im Derby.
Man sah dem Spiel an, dass sich beide Teams gut kannten. Es war ein echtes Derby. Ein Leckerbissen für jeden Handballfan, der in München die besten Teams in der Bayernliga sehen wollte. Es war taktisch und kämpferisch von sehr guter Qualität und zeigte warum beide Teams im Mittelfeld der Bayernliga stehen. Da haben beide den Teams im unteren Feld einiges voraus. Für weiter nach vorne waren aber zu viele Fehler im Spiel, die man nicht nur mit dem Derbycharakter entschuldigen kann. Aber beide wollen in diesem Übergangsjahr in erster Linie den Klassenerhalt und da sind sie auf einem guten Weg. Eine Lanze muss man in diesem Spiel für die beiden Schiris brechen. Sie hatten das Spiel jederzeit im Griff und brachten eine gute Leistung.
"Mehr Spannung kann man Zuschauern nicht bieten. Auch wenn manchmal die spielerischen Mittel noch ausbaufähig sind, so war das doch ein sehr gutes Spiel. Ich bin absolut zufrieden. Wieder haben wir in Haching nicht verloren und einen verdienten Punkt geholt. Zumal Willi Bobach mit zwei gebrochenen Zehen und Chris Mayer wegen Grippe, nur sehr bedingt einsatzfähig waren und wir dadurch in unseren Wechselmöglichkeiten sehr eingeschränkt waren. Danke an unsere Superfans" so Trainer Müller nach dem Spiel.
Es spielten: Lucas Scharder, Axel Imhoff, Vlatko Ranugajec (6/3), Nick Hawranek (4), Jonathan Limbrunner (4/1), Roman Müller (3), Marinus Limbrunner (3), Max Haberthaler (2), Chris Mayer (1), Sebastian Erber, Willi Bobach, Felix Huber, Florian Zirnbauer, Florim Hoxha.
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