03 Dez
Herren 1 -Regionalliga
Löwen beißen die Wölfe
Dramatische letzte Viertelstunde läßt die Löwenfans jubeln
Standing Ovations in den letzten Minuten in der Löwenhöhle in Anzing. Am Samstag hetzte das Löwenrudel die Reserve der Rimparer Wölfe in den letzten 15 Minuten in die Niederlage. Mit 23:21 blieben die Punkte in Oberbayern, so wie sich die Anzinger das vorgenommen hatten. Aber erst in den Schlußminuten konnten die Löwen dieses Spiel vor fast 300 Zuschauern umbiegen, nachdem sie vorher schon auf der Verliererstraße schienen.
Der Reihe nach. Die Löwen kamen gut ins Spiel und führten schnell 2:0. Gleich wurden die nächsten Chancen vergeben und Unsicherheit kam bei den Anzingern auf. Die junge aber doch schon sehr clevere Mannschaft der Unterfranken nutzte das zur 3:4 Führung. Standen doch in den Reihen der Gäste drei Spieler mit Bundesligapass und Bundesligaeinsätzen, also Berechtigung für die erste Mannschaft der Würzburger-Vorstädter, in der 2. Bundesliga. Diese Führung gaben sie dann bis zur 52.-igsten Minute nicht mehr her - aber wie gesagt - der Reihe nach. Die Rimparer legten bis zum 3:6 nach. Dann kamen die Löwen besser ins Spiel und glichen auf 8:8 aus. Mit einem 9:10 für den Gast ging es in die Kabinen.
In der ersten Halbzeit zeichneten sich aber schon einige wesentliche Merkmale dieses Spiels ab. Beide Teams standen sehr gut in der Deckung. Beide waren hoch motiviert und spielten schnell. Die Fitness und die Kampfkraft stimmte bei beiden Kontrahenten. Ein Unterschied bestand. Die Spielanlage der Rimparer war strukturierter. Sie erzielten ihre Tore leichter. Die Anzinger mussten wesentlich mehr an Kraft für ihre Treffer investieren und spielten teilweise auch ungeschickter. Die Unterfranken waren spielstärker.
In der Kabine nahm man sich bei den Münchner Vorstädtern vor, im Angriff effektiver zu aggieren. Den bis dahin auffälligsten Spieler der Gäste, den Ex-Ismaninger Philipp Meyer wollte man noch nicht in Manndeckung nehmen obwohl viel über ihn lief.
Nach Wiederanpfiff das gleiche Spiel. Die Deckungsreihen standen auf beiden Seiten gut. Die Löwen waren aber im Angriff wesentlich schwerfälliger als die Rimparer, die ihre Tore leichter und spielstärker erzielten. So zogen sie auf 10:13 und sogar auf 13:17 davon (46.-igste Minute). Jetzt die letzte Möglichkeit der Löwen - Manndeckung für Meyer, der vor dieser Saison von den Rhein-Neckar-Löwen nach Würzburg gekommen war. Zwar erzielte Meyer weiter Tore (insgesamt 10) aber es waren jetzt mehr Einzelleistungen. Nicht mehr das vorher gezeigte Spielerische der Gäste. Seine Mitspieler produzierten leichte Fehler und die Anzinger nutzten dies zu mehreren Kontern - 17:17. Das Spiel war wieder offen. Die letzten Kräfte wurden auf beiden Seiten mobilisiert. Die Zuschauer waren nicht mehr zu halten. Die berühmte Stimmung in der Löwenhöhle brach auf. Die Löwen auf dem Feld spielten sich plötzlich in einen Rausch. Die Halle stand Kopf als sie das erste Mal nach den Anfangsminuten wieder mit 19:18 führten (54.-igste Minute).
Dann der Krimi pur. Es ging hin und her. Die Entscheidung stand an als nach dem 20:20 durch Meyer die Anzinger mit 22:20 in Führung gingen (noch zwei Minuten). In der letzten Minute gelang den Rimparern das 22:21 aber Jonathan Limbrunner stellte 15 Sekunden vor Schluß die Entscheidung mit dem 23:21 sicher.
"Wieder haben meine Jungs ein großes Spiel geliefert. Rimpar war ein starker Gegner, der im spielerischen Bereich sogar Vorteile hatte. Es war ein Kampfspiel mit viel Tempo, dass wir angenommen haben und zum Ende belohnt wurden. Mit den jetzigen 13:7 Punkten hat das Team eine große Leistung in der bisherigen Saison abgeliefert." So Trainer Müller bei der Pressekonferenz.
"Mir tun nur unsere Fans leid. Was die mit uns mitmachen ist Körperverletzung. Ich glaube aber das gefällt den Löwenfans wie die Jungs nie aufgeben. Ich wünsche allen Anhängern der Anzinger Löwen einen schönen Jahresausklang und schöne Feiertage" schickte er hinterher.
Es spielten: Fabian Fiedler, Lucas Scharder, Jonathan Limbrunner (8/3), Marinus Limbrunner (5), Nick Hawranek (3), Felix Huber (2), Florian Zirnbauer (2), Max Haberthaler (2), Florim Hoxha (1), Willi Bobach, Roman Müller, Sebastian Erber, Chris Mayer.
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