02 Apr
Herren 1 -Regionalliga
Starke Abwehrleistung führt zum Auswärtssieg
In Niederraunau "Hinten Hui - Chancenverwertung Pfui"
Mit: das schreiben die Niederraunauer.
Mit einer absolut starken Deckungsleistung holen sich die Löwen die Punkte im schwäbischen Niederraunau. Dabei wurden nur 12 Gegentore zugelassen. Die beste Abwehrleistung der Saison mit nur 4 Zeitstrafen, dabei auch noch sehr fair. In der Umschaltbewegung nach vorne und im Angriff wurde zwar oft recht gut gespielt aber die Chancenauswertung war unterirdisch.
Die Anzinger waren gut eingestellt auf das was da in Niederraunau kommen kann. Volle Konzentration, eine gute Mentalität und eine starke Deckungsleistung war gefordert, um alle Einflüsse wegzustecken. Man rechnete mit einer stimmungsvollen Halle und einem hochmotivierten Gegner, der in der letzten Woche 4 Punkte erreichte (Sieg in Sulzbach und am grünen Tisch gegen Erlangen-Bruck). Er wollte einerseits unbedingt ein Erfolgserlebnis in heimischer Halle, um vielleicht noch die Minichance auf den Klassenerhalt zu wahren. Dazu präsentierten die Niederraunauer überraschend auch die heimische Handballlegende und Oldie Robert Sadlo auf dem Spielfeld.
Aber an diesem Tag war kein Kraut gegen die Löwenabwehr gewachsen. Von der ersten Minute stand die offensive 3:2:1-Formation bärenstark, vor einem gut aufgelegten Lucas Scharder. Die Schwaben gingen zwar mit 1:0 in Führung aber bis zur Pause gelangen ihnen nur vier weitere Treffer. Auf 12-, 13-Meter gewannen die Löwen fast jeden Zweikampf und die TSV-ler kamen oft nicht mal in die Nähe des Tores. Die Löwen kamen über Konter zu einigen Toren und spielten eigentlich im Positionsangriff recht gut. Doch was beim Torwurf los war war unglaublich. Nicht nur drei Siebenmeter sondern viele gut herausgespielte Chanven wurden kläglich vergeben. So ging es nur mit 5:11 in die Halbzeit.
In der Pause wurde noch mal die klare Vorgabe gegeben "Egal was sonst in der Halle los ist und wie viel wir vorne noch verballern - die Abwehr muss weiter stehen". Das beherzigten die Löwen über die ganze Spielzeit. Es gab in der Defensive kein Nachlassen. Die Schwaben wurden so weit vor der Deckung belästigt, dass sie "manchmal das Tor nicht mal mit dem Fernglas sahen" wie es Fabi Fiedler formulierte. Das Abwehrfestival ging weiter, das Verballer-Festival leider auch. Dass die Löwen inzwischen einen ausgeglichenen Kader verfügen zahlte sich aus. Auch wenn die Haupttorschützen diesmal ausfielen und fast jeder seine Fehlwurfquote erfüllte, auf einige die sonst nicht so viel Tore werfen war diesmal Verlass. Nick Hawranek (4), Chris Mayer (5) und der Exhachinger Philip Batzer (5) sprangen in die Presche. Über 6:14 setzten die Anzinger sich bis zum 7:19 (50.-igste Minute) ab. Bis 10 Minuten vor Ende gelangen den Niederraunauern im ganzen Spiel nur 7 Tore - einmalig. In der Halle war es längst ganz still geworden. Erst in den letzten 10 Minuten erzielten sie noch 5 weitere. Das Spiel war aber schon längst entschieden und endete mit 12:22 für die Gäste aus Oberbayern.
" Das war die beste Abwehrleistung meines Teams bisher in den drei Jahren Bayernliga. Egal ob der Gegner nicht so stark war. So etwas muss man auch mental erst mal schaffen. Eine gute Voraussetzung für das Derby-Highlight am Freitag in der Löwenhöhle gegen Unterhaching." so Trainer Müller nach dem Spiel.
Es spielten: Fabi Fiedler, Lucas Scharder, Chris Mayer (5), Philipp Batzer (5), Nick Hawranek (4), Jonathan Limbrunner (3), Marinus Limbrunner (2), Florim Hoxha (1), Felix Huber (1), Willi Bobach (1), Matthias Haberthaler, Roman Müller, Max Haberthaler
Wenn
das Spiel zum Beispiel 22:34 geendet hätte, könnte man von einem
normalen Spielverlauf sprechen. Wie schon der Vorrunde, als die Raunauer
ihr schwächstes Spiel bis dahin in Anzing abgeliefert hatten, war es
auch in Krumbach. Das harte, überaus konsequente Abwehrspiel, das die
Löwen zusätzlich noch schnellbeinig und gegen Raunau sehr offensiv
ausgerichtet über sechzig Minuten durchziehen, liegt den Raunauern
einfach nicht. Zwölf erzielte Tore muten sich in der Bayernliga wie ein
Aprilscherz an. Das war dann aber nicht nur der Anzinger Abwehr
geschuldet sondern auch dem beständigen Wurfpech, das die Raunauer
magisch anzogen. So warfen sie sowohl den überragenden Lucas Scharder
wie auch zeitweise Fabian Fiedler in eine meisterliche Form. Die zehn
Tore, die zum Normalergebnis fehlten, wurden schon freistehend gegen die
Löwen-Keeper verworfen.
Dabei
hatten die Raunauer noch an die Fortsetzung der positiven Tendenz aus
dem Sieg gegen den HC Sulzbach-Rosenberg geglaubt. Doch vor dem Spiel
erneute Hiobsbotschaften. Zwar fehlte dieses Mal kein neu verletzter
Spieler, doch mit Boris Matzner und Lukas Konkel, die in Sulzbach noch
zwölf Tore erzielt hatten, mussten zwei Stützen krankheitsbedingt
passen. Damit gab es keinen Rechtsaußen im Team und mit Matzner fehlte
zudem die Konstante im Raunauer Abwehrspiel. Wie formulierte es Coach
Markus Waldmann schon vor dem Match: „Uns läuft das Pech bergauf
hinterher!" Die linke Seite zugestellt, der Rückraum früh angegangen,
rechts sowieso verwaist, da blieb nur noch das Kreisspiel übrig. Stefan
Jordan setzte sich dort oftmals durch und konnte am Schluss mit fünf
Toren überzeugen. Doch viele Kreisanspiele wurden von der cleveren
Abwehr der Löwen auch abgefangen und in schnellen Gegenzügen zu Toren
verwertet. Dabei kann man eine Wette eingehen. Auch Anzings
Trainer-Ikone Hubert Müller wird mit dem Spiel seines Teams mehr als
unzufrieden gewesen sein. Zu viel frei vergebene Chancen gegen einen
allerdings auch prächtig parierenden Armin Hessheimer, manchmal
hektisches Hin und Her mit vielen technischen Fehler. Das Spiel
insgesamt hatte kein Bayernliga-Niveau und bei Raunau sowieso nur
Hessheimer und Jordan.
So
ging es nach dem ernüchternden 5:11 Halbzeitstand noch schlimmer
weiter. Beim 6:17 sah es aus, als ob Raunau einstellig bleiben würden.
Dann nahm sich doch noch Julian Waldmann ein Herz und erzielte drei Tore
aus Einzelaktionen. Ein wunderschönes Tor von Rechtsaußen ins Kreuzeck
durch Tobias Hartmann stellte dann den Endstand her. Leider wird dies
bei diesem Spiel kaum in Erinnerung bleiben, besser das ganze Spiel
vergessen.
Torschützen:
Stefan Jordan 5, Julian Waldmann 3, Michael Klaußer 1, Tobias Hartmann
1, Mathias Waldmann 1, Michael Thalhofer 1/1.
Torfolge: 1:0, 1:3, 3:5, 4:7, 5:8, 5:11 (Halbzeitstand), 6:11, 6:17, 8:19, 10:21, 12:22 (Endstand).
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