Löwenreserve verliert Spitzenspiel gegen Haching II

Alle im Löwenlager hatten auf diesen Tag hin gefiebert. 3 Mal Derby – Time gegen Unterhaching von der Ersten bis zur Dritten Mannschaft sollten ein wahres Handballfest werden. Die einzigen die allerdings feiern konnten waren die Gäste aus Haching die es tatsächlich schafften, alle 3 Partien an diesem Tag für sich entscheiden zu können.

 

Die 250 Zuschauer in der Löwenhöhle, die nach dem aufwühlenden Bayernligaspiel noch weiteren Nervenkitzel suchten wurden nicht enttäuscht. Auch das Bezirksoberligaspiel der beiden Reservemannschaften bot viel Qualität und Spannung und machte dem Namen Spitzenspiel alle Ehre.

 

Die Hachinger kamen zu Beginn der Partie besser ins Spiel und konnten bis zur 20. Minute einen 1 bis 2 Tore Vorsprung halten. Beide Teams schenkten sich aber nichts und zeigten, auf welchem Niveau auch in der Bezirksoberliga gespielt werden kann. Beide Mannschaften stehen mit diesen Leistungen derzeit zu Recht an der Tabellenspitze. Anzing blieb dran und ließ sich nicht verunsichern. Mehr noch. Das noch sehr junge Team bewies in dieser Phase wie gut es bereits taktische Vorgaben umsetzen kann. Die Anzinger verfolgten konsequent ihren Matchplan und nahmen die in den vergangenen Spielen dominierenden Hachinger Akteure Becker und Bouasker aus einer offensiven 3:2:1-Deckung so gut aus dem Spiel, dass sie ihr gewohntes Potential nicht ausspielen konnten. Die Löwen wurden belohnt für ihr diszipliniertes Abwehrspiel und drehten den Spielstand nun in eine eigene Führung. Routine in Kombination mit jugendlichem Eifer waren in dieser Phase die Zutaten für diesen erfolgreichen Zwischenspurt der Löwen. Chris Bayer konnte direkt von der Bank gleich zwei Mal hintereinander treffen und verhalf der Löwenabwehr noch zu mehr Stabilität. Und die Young-Guns Florian Ehrenstorfer am Kreis und Rechtsaußen Felix Huber kamen nun ebenfalls richtig in Fahrt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnten sich die Anzinger so zum ersten Mal mit 3 Toren auf 14:11 absetzen.

 

„Mein Team hat das heute wirklich gut gemacht." So Coach Kay Hoffmann. „Wir haben uns nicht durch einen zwischenzeitlichen Rückstand verunsichern lassen und haben auf unser Spielkonzept vertraut. Gerade die jungen Spieler wie die erst 18-jährigen Sebastian Erber und Florian Ehrenstorfer haben mir heute wieder sehr gut gefallen wie sie die taktischen Vorgaben umgesetzt haben. Aber wir haben jeweils zum Ende der ersten und zweiten Hälfte gesehen, was uns derzeit noch fehlt. Wir haben aktuell schon einen guten Mix aus erfahrenen und jungen talentierten Spielern, aber diese langjährige Erfahrung aus der Bayernliga, die Routine und Abgeklärtheit eines Willi Becker oder Skander Bouasker haben wir derzeit nicht. In den entscheidenden Phasen war er es eben Willi Becker, der Haching zurück ins Spiel gebracht hatte und am Ende auch unsere heutige Niederlage maßgeblich eingeleitet hatte." So Hoffmann nach dem Spiel.

 

Tatsächlich verpassen es die Löwen bereits Ende der ersten Halbzeit sich deutlicher abzusetzen. Beim Stand von 15:12 und noch 45 Sekunden in Hälfte Eins zu spielen leisten sich die Anzinger gleich 2 technische Fehler und dann ist es eben Becker, der zu diesem Zeitpunkt sein erstes Tor aus dem Feld werfen konnte und Alexander Schulze auf Hachinger Seite, die mit 2 Treffern wieder auf 15:14 verkürzen konnten.

 

Aber die Löwenreserve blieb auch in Hälfte Zwei konzentriert. Erneut ließen sie sich nicht verunsichern und legten wieder vor. Sebastian Erber setzte auf Rückraum-Mitte seine Mitspieler in dieser Phase toll in Szene und war selbst ebenfalls torgefährlich. Die Löwen setzten sich wieder ab. 2 Tore, 3 Tore, 4 Tore, Spielstand 21:17 und noch 15 Minuten zu spielen. War das schon die Entscheidung in diesem Spiel? Um es vorwegzunehmen, die Cleverness der Gäste sollte heute gegen den Spielspaß und den Tempohandball der Anzinger die Oberhand behalten. Die Löwen gingen in dieser entscheidenden Spielphase teilweise mit zu viel Risiko in die Aktionen und leisteten sich am Ende ein, zwei Fehler zu viel. Haching verkürzte wieder und kam 8 Minuten vor Schluß wieder auf 25:23 heran. Und in diesen letzten 8 Minuten war es Willi Becker der das Pendel zugunsten der Hachinger ausschlagen ließ. Konnte er in den bisherigen 52 Minuten lediglich einmal aus dem Positionsspiel treffen schien er förmlich darauf gewartet zu haben, in dieser letzten entscheidenden Phase alles in die Waagschale zu werfen. 3 Mal trifft er nach Einzelaktionen in diesen letzten Minuten und besiegelt mit seinem 26:27 die bittere Niederlage für die Anzinger an diesem Abend.

 

Es spielten:

Scharder, Simon und Sennefelder, Marc im Tor

Hoffmann, Paul – 2; Erber, Sebastian – 5; Bayer, Christian – 3; Kain, Tobias – 0; Reither, Markus – 1; Bierle, Michael – 0; Fischer, Manuel – 5; Kiefel, Jonas – 0; Ehrenstorfer, Florian – 4; Huber, Felix – 5; Bobach, William – 0; Schulz, Robin - 1