Löwen holen ersten Heimsieg gegen favorisierte Coburger

Wieder ein Erlebnis für alle Handballfans der Anzinger Löwen. Handballerlebnis, Gänsehaut und ausgepflipte Fans. Überschwenglich feiernde Löwenspieler.

Das war wieder ein Krimi, den die Anzinger ihren 300 Anhängern boten. Gegen spielstarke und abgeklärte Coburger zeigten die Anzinger in der ersten Hälfte ein wirklich gutes Spiel auf gleicher Ebene. Mit einer kräfteraubenden offensiven Deckung gingen sie den erfahrenen Rückraum mit Kästner, Karapetjan und Rivera an. Diese kamen nicht zurecht mit dieser Abwehr. Bis zur Halbzeit konnten die Anzinger ein 15:13 holen - auch wenn die Coburger ihre Tore leichter herausspielten und die Fehler der Anzinger eiskalt ausnutzten. Die Frage war "Halten die Löwen dieses kräfteraubende Spiel durch".

Die zweite Hälfte begann mit einem schnellen 16:18 Rückstand. Und auch beim 20:22 glaubte man dass die Anzinger nun die Zeche für dieses intensive Spiel bezahlen müssen. Immer leichter kamen die Coburger zu ihren Toren und Anzing musste für jedes Tor viel investieren. Dazu kamen unnötige Zeitstrafen. Zeitweise standen die Löwen nur zu Dritt auf dem Spielfeld.

Dann aber wieder der unbändige Siegeswille. Angefeuert durch die fantastischen Fans kamen die Anzinger in Unterzahl zurück, mit 22:22. Sie gingen sogar 24:22 in Führung. Jetzt zeigte der permanente Druck der offensiven Deckung und des Tempospiels der Anzinger Wirkung bei den Oberfranken. Sie machten auch leichte Fehler. Nur die Anzinger konnten diese in dieser Phase nicht zur Entscheidung nutzen. 2 Strafwürfe und drei hundertprozentige Chancen konnten nicht verwandelt werden. Die Gäste waren zwar auch konditionell angeknackst aber mit ihrer Routine konnten sie wieder auf 24:24 ausgleichen.

Anzing ging wieder mit 27:25 in Führung. Die Spannung war überschäumend. Niemand saß mehr in der Halle. Wieder zwei freie Gegenstöße und wieder keine Entscheidung. Coburg glich wieder aus - 27:27. 30 Sekunden zu spielen. Coburg hat den Ball. Noch 10 Sekunden. Technischer Fehler Coburg. Markus Reither angelt sich den Ball- Gegenstoß - Pass zu Marinus Limbrunner. Der wird auf 8 Meter umgelegt und verwandelt noch in der Luft zum 28:27. 4 Sekunden noch auf der Uhr. 2 Minuten für Coburg. Die letzten Sekunden brachten keine Veränderung mehr. Tänze, Gesänge, Feiern auf der Tribüne und auf dem Spielfeld. Der erste Heimsieg in der Bayernliga - unglaublich.

"Wir haben heute gegen einen wirklich guten und abgeklärten Gegner hervorragend mitgehalten auch wenn  Coburg spielerisch besser und erfahrener war. In der Endphase müssen wir aber das Spiel klar für uns entscheiden. Soweit sind wir noch nicht. Wir haben Coburg am Ende nochmal ins Spiel gebracht. Das kann böse enden in der Bayernliga. Aber der unbedingte Siegeswille, die unglaubliche Einstellung meiner Spieler und unser hervorragendes Publikum haben uns gerettet." so Trainer Müller nach dem Spiel.

Es spielten: Lucas Scharder, Alexander Imhoff, Marinus Limbrunner (6), Philipp Ball (6/3), Jonathan Limbrunner (5), Matthias Haberthaler (5), Markus List (1), Florian Bamberger (1), Manuel Fischer (1), Markus Reither (1), Christoph Mayer (1), Christoph Czens (1), Max Haberthaler,