Löwen-Reserve erkämpft sich ihren ersten Auswärtssieg beim FC Bayern Handball

19 Jan

Herren 2 - Bezirksoberliga

Löwen-Reserve erkämpft sich ihren ersten Auswärtssieg beim FC Bayern Handball

In einer hart umkämpften Partie kann die Anzinger Bayernliga-Reserve in letzter Minute das Spiel drehen und gewinnt äußerst glücklich mit 25:26.

Es war eine dieser raren Momente, die sich Coach Kay Hoffmann schon viel früher und über das gesamte Spiel konstant verteilt erhofft hätte. Endlich wurde der starke Rückraum des FC Bayern mit der notwendigen Aggressivität attackiert und unter Druck gesetzt. Hart aber fair denn das Schiedsrichtergespann ließ das Spiel nach der erfolgreichen Balleroberung durch Michi Bierle weiterlaufen. Die Anzeigetafel zeigte zu diesem Augenblick einen Spielstand von 25:25 und es waren noch 25 Sekunden zu spielen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Anzinger permanent einem Rückstand hinterhergelaufen.

Aber beginnen wir von vorn. Das Spiel begann schon denkbar schlecht für die Anzinger. Obwohl man sich fest vorgenommen hatte heute die ersten Auswärtspunkte einzufahren, bekam man überhaupt keinen Zugriff auf die Rückraumspieler des FC Bayern. Viel zu nachlässig und passiv wurde in der Abwehr agiert und im Angriff reihte sich Fehler an Fehler. Ehe sich die Anzinger versahen lag der FC Bayern Handball bereits mit 5:1 in Front. Erst ab diesem Zeitpunkt kamen die Löwen besser ins Spiel. In ihrer gewohnten offensiven Abwehrformation hatte die Bayernliga-Reserve bis dahin gegen den Rückraum der Gastgeber äußerst nachlässig agiert. Viel zu spät und ohne Kontakt zum Angreifer konnten die Bayern sich fast nach Belieben aussuchen, in welche Nahtstelle der Gäste sie durchbrechen konnten. Immer wieder kam der Rückraum der Bayern durch leichte Treffer aus der Nahwurfzone zum Torerfolg oder bedienten ihren Kreisläufer. Die Löwen stellten nun ihre Abwehr um. Über eine 5:1 - Formation und später in einer 6:0-Abwehr konnten im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nun mehr und mehr Bälle durch die kompaktere Abwehrvariante erkämpft werden. Der Halbzeitstand zum 12:11 ließ den Anzingern nun wieder alle Optionen offen dieses Sonntag-Abend-Spiel doch noch erfolgreich zu gestalten.

Aber der Beginn der zweiten Hälfte verlief ähnlich zu dem der ersten Halbzeit. Wieder legten die Bayern vor und konnten bereits in der 35. Minute wieder mit dem 17:13 einen 4-Tore-Abstand herstellen. Es blieb dabei, die Bayernliga-Reserve des SV Anzing spielte viel zu pomadig. Man kam zwar bis zur 45. Minute wieder auf 19:19 heran aber verschenkte dann wieder gute Möglichkeiten im Angriff. Die Quittung dafür war ein 4:0-Lauf der Bayern und so setzten sich die Gastgeber wieder auf 23:19 scheinbar spielentscheidend ab. Mit der Auszeit des SVA in der 49. Minute sollte nochmal alles in die Waagschale geworfen werden. Anzing stellte erneut die Abwehr auf eine offensive 3-2-1-Formation um und endlich zeigte die Löwen-Reserve eine Reaktion. Es schien ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen und angetrieben durch einen ungebrochenen Siegeswillen holten die Löwen Tor um Tor auf.

Das Spiel gipfelt in der eingangs geschilderten letzten Minute dieser Begegnung. Mit einem verwandelten Siebenmeter zum 25:25 eine Minute vor Schluss liegen die Trümpfe in der Hand der Gastgeber. Bayern versucht die verbleibenden 45 Sekunden herunter zu spielen aber die Löwen wollen sich nun für die Aufholjagd der letzten 10 Minuten belohnen. Aggressiv werden die Gegenspieler nun attackiert und tatsächlich kann sich Michi Bierle 25 Sekunden vor Schluss den Ball erkämpfen und den Tempogegenstoß einleiten. Und dieser wird perfekt zu Ende gespielt. Über die Station Rückraum-Mitte landet der Ball bei Jonathan Limbrunner auf der linken Rückraum-Seite. Dieser geht druckvoll ins Abwehr-Zentrum des FC Bayern Handball und als sich die Lücke vor ihm schließt legt er den Ball auf seinen am Kreis lauernden Zwillingsbruder Marinus ab. Im Sport wird diese Phase auch gerne als Crunch-Time bezeichnet. Einige wenige Aktionen entscheiden dann über Erfolg oder Niederlage und nur wer in diesen Phasen keine Nerven zeigt und voll konzentriert bleibt kann solche Spiele dann auch erfolgreich für sich entscheiden. Und Marinus Limbrunner zeigt in dieser Situation keine Nerven. Der erst 19 Jahre alte U21-Bayernliga-Spieler hämmert den Ball als Aufsetzer knapp am Fuß des FC Bayern-Torwart vorbei unter die Torkante und dreht das Spiel damit in buchstäblich letzter Sekunde zugunsten der Anzinger Löwen.

Den mitgereisten Löwen-Fans bot sich zwar kein Handball-Schmankerl an diesem Sonntagabend, dafür aber jede Menge Spannung und der erste Auswärtssieg der Löwen-Reserve. Vielen Dank an dieser Stelle für eure großartige Unterstützung. Die Zweite startet damit mit zwei Siegen in die Rückrunde und kann sich auf den 4. Tabellenplatz verbessern. Am kommenden Samstag gastiert dann der drittplatzierte SV München-Laim in der Markt Schwabener Halle.

Es spielten:
Lucas Scharder und Alexander Imhof im Tor

Paul Hoffmann (1), Jonathan Limbrunner (7/3), Christopher Czens (1), Florian Zirnbauer (1), Marinus Limbrunner (9/3), Florian Bamberger (1), Markus Reither (1), Michael Bierle (-), Robin Schulz (5), Dominik Winter (-), Felix Huber (-)

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