23 Jan
Herren 2 - Bezirksoberliga
Anzing unterliegt in Traunstein
Löwen hadern mit sich und den Unparteiischen
Es wurde das erwartet schwere Spiel für die Löwenreserve. Die
Vorbereitungswoche auf das Spiel in Traunstein lief alles andere als optimal.
Krankheitsbedingt und aufgrund anderer privater Gründe hatte die Zweite eine Trainingsbeteiligung,
die durchaus zu wünschen übrig ließ. Zudem verletzten sich im letzten Training auch
noch mit Marco Beffa und mit Markus List wichtige Leistungsträger vor dem
letzten Spiel der Hinrunde und durch den parallelen Spieltag der ersten Mannschaft
waren auch die Spieler im erweiterten Kader nicht dabei. Dennoch wollten die
Anzinger die beiden Punkte von den abstiegsbedrohten Gastgebern aus Traunstein
unbedingt mitnehmen. Doch daraus wurde nichts und dies hatte zweierlei Gründe.
Zum einen hatten die Anzinger von Beginn an Probleme ihr Spiel aufzuziehen. Zum
anderen hatten die beiden Schiedsrichter des SV Bad Reichenhall nicht gerade
viel Sympathien für die Anzinger übrig. Aber der Reihe nach. Die Abwehr der
Löwen stand diesmal recht gut aber in der Offensive fehlte die entscheidende
Durchschlagskraft und eine viel zu hohe Fehlerquote verhinderte, dass die Anzinger
sich schon in der Anfangsphase gegen durchaus schlagbare Traunsteiner absetzen
konnten. Und so dümpelte das Spiel in der ersten Hälfte dahin und der fehlende
Biss der Löwen mündete in einen 13:10-Halbzeitrückstand.
Und der Start in die zweite Hälfte ließ wenig Ausblick auf
einen positiven Ausgang des Spiels aus Anzinger Sicht. Der Gastgeber merkte,
dass heute für sie etwas Zählbares drin war und ging wesentlich motivierter und
fokussierter in die 2. Halbzeit. Mit 17:11 setzten sich die Gastgeber bis zur
45. Minute ab und es begann für die Löwen die „Alles-oder-Nichts-Phase". Mit
sieben Feldspielern und umgestellter Abwehr setzten die Löwen nun alles auf
eine Karte und die Rechnung schien zunächst aufzugehen. Die Anzinger kämpften sich
Tor für Tor heran. Mit einem 10:4 – Lauf präsentierten sich die Löwen plötzlich
so wie sie sich das eigentlich auch schon von Beginn an vorgenommen hatten.
Motiviert, aggressiv und konzentriert. Und die Löwen schienen nun richtig im
Spiel zu sein denn sie hatten nicht nur gleichgezogen, sie drehten die Partie
und legten nun ihrerseits vor. 21:24 stand es plötzlich für die Anzinger und
dies 5 Minuten vor Spielende. Was nun allerdings folgte war eine massive Einflussnahme
der beiden Unparteiischen auf den Spielausgang. „Die Rote Karte für Fischi
wegen zu hartem Einsteigen kann man geben" so der konsternierte Löwen-Coach
nach dem Spiel. „Die beiden Schiedsrichter verloren in dieser Phase aber jegliche
Objektivität und auch Neutralität und haben sich warum auch immer komplett auf
uns eingeschossen. Natürlich dürfen wir uns selbst gar nicht erst in so eine
Situation bringen aber was in der Schlussphase an Entscheidungen getroffen
wurde lässt mich sprachlos zurück." So Trainer Kay Hoffmann nach dem Spiel.
Tatsächlich kassierten die Anzinger nicht nur die rote Karte für Manuel
Fischer. Mit Wiederanpfiff der Partie nach dieser Spielunterbrechung unterbrach
Schiedsrichter Gerhard Bauer nach 3 Sekunden erneut und gab eine weitere
2-Minuten-Strafe gegen die Anzinger Bank. Warum war zunächst nicht klar bis
sich herausstellte, dass Manuel Fischer (suspendiert mit Roter Karte) nach Empfinden
der beiden Schiedsrichter nicht weit genug vom Spielfeldrand weg saß.
Tatsächlich hatte dieser 3 Meter hinter der Auswechselbank im Zuschauerbereich
Platz genommen. Nicht ausreichend aus Sicht des Bad Reichenhaller
Schiedsrichtergespanns die dies ziemlich humorlos und ohne Vorwarnung mit einer
weiteren Zeitstrafe honorierten. In doppelter Unterzahl kassierten die Anzinger
nun den 22:24 – Anschlusstreffer und gingen selbst in den Angriff in dem wiederum
Robin Schulz am Kreis bedient wurde und frei vorm Tor am Abschluss durch Foul
gehindert wurde. Eigentlich ein klarer Siebenmeter der aber den Anzingern nicht
gewährt wurde. Robin Schulz, der das wohl auch so sah, kassierte auf seine Nachfrage
hin beim Schiedsrichtergespann Bauer/Haller stattdessen selbst eine
2-Minuten-Strafe. Nicht nur dass die 7-Meter-Bilanz 8:1 für Gastgeber ausging,
die ganze Schlussphase nahm nun Slapstick-Format an. Natürlich konnte
Traunstein in dreifacher Überzahl den Anschlusstreffer zum 23:24 erzielen und
auch der Ausgleich gelang ihnen. Als aber beim Stand von 24:24 und im eigenen
Angriff auch noch die Auszeit der Anzinger verwehrt wurde obwohl die
Time-Out-Karte auf dem Kampfgerichtstisch lag und auch das zugehörige Signal
dazu bei Anzinger Ballbesitz erfolgte, schien die Situation zu eskalieren. Ein
großes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an die sportlich faire Zeitnehmerin
der Traunsteiner die trotz langem Widerstand der Schiedsrichter die Situation pro
Anzing auflöste. Aber es half nichts mehr. Der letzte Wurf der Löwen wurde vom
Traunsteiner Keeper pariert und die letzte Aktion des Spiels gehörte den
Traunsteinern die den entscheidenden 25:24 Siegtreffer markierten.
Es spielten:
Simon Scharder im Tor
Florian Ehrenstorfer (1), Tobias Kain (4), Markus Reither (4),
Michael Bierle (2), David Cvijetic (1), Manuel Fischer (5), Jakob Rappold (1), Jonas
Kiefel (2), Jonas May (2), Robin Schulz (3)
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