Zweite steht sich selbst im Weg.

In einem Spiel, in dem die Kräfteverhältnisse vermeintlich geklärt sein sollten, zeigt Anzings Bayernligareserve ihr momentanes Manko und kann die Konzentration und den Fokus nicht über 60 Minuten aufrecht halten. Und so verspielen die Löwen zuerst die große Chance, sich Ende der ersten Hälfte auf durchaus mögliche 5-6 Tore abzusetzen und können im weiteren Verlauf, geschuldet zu vieler Fehler und Konzentrationsschwächen, den Hebel nicht mehr umlegen.

 

Der Start in das Spiel versprach genau an die starke Leistung der Vorwoche anzuknüpfen. Geduldig und kraftvoll gestalteten die Löwen ihr Offensivspiel und auch die offensive 3:2:1-Abwehr stand in der ersten Hälfte gut. Vor allem Florian Zirnbauer machte heute ein bärenstarkes Spiel auf Rückraumrechts und erwischte sowohl im Angriff als auch in der Abwehr einen Sahnetag. Und vor allem auch dank seiner Akzente setzten sich die Anzinger sukzessive ab und beim Stand von 10:13 in der 20. Minute hatten die Löwen die große Chance, hier bereits deutlicher führen zu können. Stattdessen kam der Bruch ins Anzinger Spiel. Plötzlich wurden überhastete Einzelaktionen gesucht, Abschlüsse aus nicht vorhandenen Chancen und eine Fehlerquote die dazu führte, dass Taufkirchen zum Ende der ersten Halbzeit über Konter zu einfachen Toren und zum Ausgleich fand. Und der Stachel schien für die Anzinger tief zu sitzen. Der Ein oder Andere Spieler dachte vermutlich, dass dies hier heute ein Selbstläufer werden würde und am Ende war es diese zu lockere Einstellung die dazu führte, dass die Anzinger nicht mehr zurück ins Spiel fanden.

 

„Es sind immer wieder genau diese Dinge die wir Spieltag für Spieltag ansprechen." So Coach Kay Hoffmann. „Wir meinen das Spiel läuft schon irgendwie erfolgreich für uns und dann beginnt man mit dem Versuch ein paar Kabinettstückchen einzubauen oder das eigene Torekonto aufzubessern. Genau da liegt momentan noch unsere große Schwäche. Wir haben ein sehr junges Team mit vielen talentierten Spielern aber wir müssen lernen unserem taktischen Konzept treu zu bleiben und als Team zu funktionieren. Das ist unsere Stärke und in den Spielen in denen wir dies abrufen konnten waren wir auch immer erfolgreich."

 

In Hälfte Zwei waren es dann also die Gastgeber, die vorlegen konnten und Anzing fand einfach nicht mehr zurück ins Spiel. Die Begegnung selbst blieb zwar temporeich und war durchaus eine attraktive Angelegenheit, aber Taufkirchen zeigte keine Schwächephase mehr und nutzte die Anzinger Fehler aus um nun ihren eigenen Vorsprung auszubauen.

 

Mit 30:26 muss sich Anzings Bayernligareserve am Ende geschlagen geben und das junge Team zahlt erneut Lehrgeld in Sachen Einstellung und Disziplin.

 

Es spielten:

Simon Scharder und Alexander Imhof im Tor

Florian Ehrenstorfer (-), Sebastian Erber (1),Chris B. (2), Markus List (2), Tobias Kain (1), Michael Bierle (4), Manuel Fischer (5), Jonas Kiefel (-),Florian Zirnbauer (7), Robin Schulz (3), Marco Beffa (1)