Anzing III mit Auswärtssieg gegen Tabellenzweiten

Allen war schon vor Beginn des Spiels klar, dass es sich hierbei um ein Vor-Entscheidungsspiel um den Aufstieg handelte. Nachdem man zuletzt gegen Vaterstetten II gewinnen konnte, war nur noch Truderings Dritte auf Tuchfühlung mit zwei Minuspunkten mehr auf der Uhr. Spannung lag also in der Luft und der Trainer Richi Jussel schwor nochmals seine Mannschaft in der Kabine auf ihre Stärken ein – ruhig bleiben, schnell auf den Beinen in der Abwehr und dann versuchen über die erste und zweite Welle zum Erfolg zu kommen. Sollte dies nicht funktionieren zunächst abbrechen und dann erneut durch ein schnelles Spiel die Abwehr des Gegners in Bewegung bringen.

 

Schon beim Warmmachen konnte man erkennen, dass Trudering dieses Mal deutlich stärker aufgestellt war als beim Hinspiel. Mit 13 Mann war die Bank des Gegners nahezu voll und natürlich waren u.a. auch die beiden Bayernliga-Legionäre Toni und Andi Schilcher auf der Platte.

 

Das Spiel begann dann leider etwas anders als erhofft. Schnell führte Trudering mit 3:0, da man weder in der Abwehr die nötige Konsequenz zeigte, noch im Angriff die klaren Chancen nutzte oder sie überhaupt erst erarbeitete. Man merkte es den Anzingern an, dass sie doch ein wenig nervös zu sein schienen. Ein ums andere Mal wurde der Laufweg von Toni Schilcher nicht konsequent unterbunden und seine platzierten Würfe fanden regelmäßig das Tor. Doch Anzing kämpfte und konnte insbesondere über seine schnelle Spielweise den einen oder anderen Torerfolg bejubeln. De facto konnte Anzing den Abstand aber bis zur Mitte der ersten Halbzeit nicht aufholen, sondern Trudering baute ihn sogar auf ein 10:6 aus.

 

Richard Jussel nahm daraufhin früh seine erste Auszeit und forderte seine Abwehr vehement auf endlich die Halbspieler rechtzeitig anzugehen. Zudem kam Tobi Kain für Dominik Winter auf die Platte. Die Ansprache des Trainers brachte den gewünschten Erfolg und das Spiel kippte nicht nur gefühlt, sondern auch dem Ergebnis nach. Anzing konnte Tor um Tor bis zum 13:12 aufholen, musste aber kurz vor der Pause noch das 14:12 hinnehmen. In der Pause konnte somit das Fazit gezogen werden, dass die Abwehr nun deutlich besser stand und man noch konsequenter das Spiel über die schnelle Mitte - auch nach Torerfolg - suchen musste. Trudering III war zwar klar überlegen an Erfahrung und Abgebrühtheit, nicht aber an Schnelligkeit. Dies musste ausgenutzt werden.

 

Es entwickelt es sich nun ein echter Handball-Krimi. Dieser wurde von zahlreichen mitgereisten Anzinger Fans, u.a. dem Kommando Anzing, lautstark begleitet. Anzing konnte schnell zum 14:14 ausgleichen, doch dann ging es immer um ein / zwei Tore hin oder her. Die oftmals lang vorgetragenen doch zumeist erfolgreichen Angriffe von Trudering wurden regelmäßig durch erfolgreiche Sekunden-Angriffe von Anzing beantwortet. (14:15 / 15:15 / 16:15 / 16:16 / 17:16 / 18:16 / 18:17 / 19:17 / 20:17 / 20:18 / 20:19 / 21:19 / 21:20 / 21:21 / 21:22 / 21:23 / 22:23 / 22:24 / 23:24 / 24:24 / 24:25 / 25:25). Drei Minuten vor Schluss war das Spiel also immer noch offen und manch einer mag sich gefragt haben, ob die im Verhältnis junge Mannschaft dem Druck standhalten würde. Doch sie sollte die Zweifler eines Besseren belehren. Anzing konnte tatsächlich in den letzten Minuten drei schnelle Tore zum 25:28 Endstand erzielen. Spielentscheidend – nicht nur in den letzten Minuten - war hierbei erneut Markus Reisinger, der Konter um Konter verwandelte. Bis zum Schluss wurden insgesamt 9 Tore von ihm beigesteuert. Dies war natürlich nur möglich aufgrund der präzisen Pässe von Günter Heide, den die Mitspieler zwischenzeitlich schon – in Anspielung auf den ehemaligen Nationalmannschaftstorwart - mit Günter Heinevetter feiern.

 

Anzing holt sich damit den verdienten Auswärtssieg und geht voller Zuversicht in die letzten vier Spiele.

 

Es spielten:

Felix Muck (2), Markus Reisinger (9), Tobias Kain (2), Dominik Winter, Felix Wörner (2), Lukas Poggemaier, Thomas Piprek, Lukas Reisinger (5/3), Bernhard Möstl (1), Matthias Mühlhauser (2), Martin Oellerer, Günter Heide (Tor)