20 Mär
Herren 3 - Bezirksliga
Dritte gewinnt historisches Derby
Gelernter Elektrikermeister macht eine Umschulung zum Schreiner und vernagelt sein Tor gegen den TSV Ebersberg
Was am
Sonntagabend in der Dr. Wintrich-Halle in Ebersberg passiert ist, lässt sich
nur schwer in Worte fassen. Am besten traf es noch Henri Lück: „Es war 1
Turn-up"- die Übersetzung dieses neudeutschen Wortfetzen lässt sich ungefähr
mit „überragendem Spiel" beschreiben. Gewannen die Anzinger doch gegen den
Lokalkontrahenten mit einer Differenz von 12 Toren.
Aber von
Anfang an. Schon beim Aufwärmen war die Motivation und Konzentration gemischt
mit der nötigen Lockerheit der Mannschaft anzusehen.Die
Zielsetzung war klar formuliert: Man wollte das favorisierte Heimteam möglichst
lange ärgern und wenn sich die Chance ergeben würde, die Punkte eiskalt
mitnehmen.
Die
Kreisstädter merkten in der überragend besuchten Halle ab der 1. Minute, dass
es heute ganz hart für sie werden sollte. Die Anzinger bauten in ihrer 3:2:1
Deckung ein regelrechtes Bollwerk vor dem überragenden Günter Heide auf (der
auch 4 der 7 Ebersberger Strafwürfen entschärfen konnte). Die durch Felix
„Willi" Wörner gut organisierte, bewegliche Abwehrreihe hinderte das Heimteam
immer wieder erfolgreich an freien Würfen. Ergab sich doch einmal die Chance
für einen unbedrängten Wurf, stand ein ums andere Mal der neue Anwärter auf die
vakante Position im französischen Tor im Weg.
Im Angriff
spielten die Anzinger endlich das druckvolle und disziplinierte Stoßen in die
Abwehrschnittstellen, dass in den letzten Spielen so schmerzlich vermisst
wurde. Die sich daraus ergebenden Lücken nutzten die heute gut aufgelegten
Anzinger Rückraumspieler. Auch wenn hier in der 1. Halbzeit noch viele Chancen
liegen gelassen wurden, ging es trotzdem mit 10:14 zum Pausentee.
In der
Pause nahmen sich die Anzinger nur 2 Dinge vor: 1. die sich
ergebenden Chancen konsequenter zu nutzen und 2. nicht
nach zulassen um dem erwarteten Sturmlauf der Ebersberger nach der Halbzeit
entgegen zu halten. Die
Hausherren reagierten mit einer Manndeckung auf Spielmacher Tobi Kain, die sich
dadurch ergebenen Räume wurden durch die beiden anderen Rückraumspieler Dominik
Winter und Jonas May „Löwenstark" ausgenutzt (11:15; 11:19; 13:22).
Bedingt
durch einige Zeitstrafen stand die Abwehr zwischenzeitlich nicht mehr ganz so
sicher, sodass die Ebersberger wieder auf 6 Tore heran kommen konnten. Was dann
passierte wird wohl in die Geschichtsbücher eingehen. Die Löwen fingen sich
wieder und kassierten ab der 45 Minute nur noch 2 Tore, markierten selber
jedoch 8. Selbst bei
Ballverlust der Löwen und verlassenem Gehäuse gelang den Ebern kein Treffer. Da
sich Günter Heide kurz an der Bank erfrischte und sich seine Kollegen einen
Ballverlust erlaubten, war ein Sprint von der Auswechselbank über das halbe
Feld nötig um den Wurf der Ebersberger mit einem Hecht, bei dem sich wohl sogar
Boris Becker inzwischen alle Knochen brechen würde, abzuwehren. Diese
Aktion wurde folgerichtig von den vielen Anzinger Schlachtenbummlern mit
„Günter, Günter, Günter"- Sprechchören honoriert.
Als dann auch noch Debütant
und EX- EBE’ler Nebi im Gegenstoß gegen seine alten Mannschaftskameraden trifft
steht der Anzinger Block Kopf. Die Gäste gaben bis zum Ende Vollgas und so
kamen die Gastgeber nicht mehr zum Zug. Auch verhinderte die Dritte Garde der
Löwen bis in die letzte Minute leidenschaftlich das 20. Gegentor, was auch den
unbedingten Siegeswillen über das gesamte Spiel verdeutlichte.
Ein großer
Dank geht natürlich auch an alle mitgereisten Fans: Ihr wart der Wahnsinn!!!
Fazit: Die Löwen
haben wirklich auf allen Positionen ein sehr gutes Spiel gemacht. Und dabei gut
die Ausfälle von Sebastian Dengler, den Reisinger Brüdern und auch Johannes
Bachmayr kompensiert. Aber es ist noch nichts gewonnen, haben doch auch die
anderen Mannschaften im Abstiegskampf durchaus gepunktet. Deshalb heißt es
trotz des überragenden Sieges wieder Vollgas im Training um am nächsten
Sonntag, Zuhause in der Löwenhöhle um 16:00 gegen Unterhaching III die nächsten
Punkte zu holen. Dafür werden die Anzinger wieder eine ähnlich starke und
disziplinierte Leistung in Abwehr und Angriff abliefern müssen.
Stimmen zum
Spiel:
Schreinermeister
Günter Heide zu seinem Becker – Hecht: „Funktioniert der oide Bauerntrick immer
no."
Lukas
Reisinger leicht ironisch: "Hod der Günter gestern wirklich zusätzlich zu
der eher mageren Leistung nur 4 7er ghoidn? Günter mia
miassn reden, so geht des ned weida!"
Anzinger
Urgestein Günter Erber: „Willi, ich empfehl dich für die Zweite, ach quatsch
was sag ich für die Erste, da brauch ma gute 7m Schützen." Pressesprecher
Markus Reisinger meinte nur nüchtern und mit der Laune eines erholten
Urlaubers: "Starke Leistung Jungs! Bis Dienstag im Training!"
Es
spielten: Günter
Heide (Tor), Dominik Winter (4), Felix Wörner (6/5), Kai Linke (1), Julius
Weindl (2), Tobias Kain (5), Bernhard Möstl (1), Jonas May (10), Felix Muck,
Henri Lück, Nebojsa Mandic (1!), Matthias Bruhse (1)
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